Gottmadingen aktuell (27.06.2019)
Den Originalartikel finden sie hier
Es ist eine alte Floskel, dass die Jugendarbeit wichtig ist. Beim SC GoBi fiel das in den letzten Jahren leichter als bei manchen Vereinen. Denn um mit Jugendlichen arbeiten zu können, muss man sie zuerst mal im Verein haben. Nicht wenige Nachbarn spielen schon seit Jahren in einer Spielgemeinschaft, oder gar völlig ohne Jugendmannschaften. In Singen hilft man sich mit dem Konstrukt eines Jugend Fördervereins. So komisch es klingen mag, die verkorkste Weltmeisterschaft der hochbezahlten DFB Spieler hat den Zulauf bei den Fußball Vereinen ausgebremst. Hatte der SC in früheren Jahren noch vier E-Jugend Mannschaften, sind es derzeit gerade noch zwei. Der umsichtige Jugendleiter Roland Luxemburger garantiert seit Jahren, zusammen mit Christian Schopper, eine vorbildliche sportliche und soziale Ausbildung der jungen Sportler. Bei der Saisonabschlussfeier der aktiven Mannschaften bedankte sich der 1. Vorstand Christian Schopper ganz speziell bei Allen, die sich in den letzten Jahren als Trainer im Jugendbereich zur Verfügung gestellt haben. Denn sie haben dazu beigetragen, dass wir mit der jungen 1. Mannschaft, die bis auf ganz wenige Ausnahmen, aus Spielern besteht, die in der eigenen Jugend ausgebildet wurden, das Ziel erreicht haben. Nach einem Husarenritt durch die Bezirksliga spielt GoBi nach zehn Jahren wieder in der Landesliga.
Los geht das Ganze heute schon mit sechs Jahren und früher, bei den Bambinis oder G-Junioren. Der Start in das Fußballer Leben ist beim SC GoBi Chef Sache. Mit unglaublicher Geduld gelingt es Christian Schopper den „Sack Flöhe“ zu koordinieren. Unterstützt wird er bei dieser wertvollen Arbeit von Adrian Holewa. Ball stoppen und genau zuzuspielen ist schwerer als es aussieht. Wenn es bei den Aktiven mal nicht gelingt, ist Kopfschütteln die harmloseste Reaktion der Zuschauer. Wer den Weg zu den Aktiven, trotz Mehrbelastung in den Schulen und knapper Freizeit schafft, hat einige „Lehrjahre“ hinter sich.
Erste Wettkämpfe gibt es in der F-Jugend. Dank des weinenden Enkels des früheren DFB Präsidenten Mayer-Vorfelder nach einer Niederlage, gibt es an den 12 Spieletagen pro Saison keine Turniersieger. Als Zeichen, dass man beim DFB diese Altersklasse ernst nimmt, wird immer mehr unternommen um übermotivierte Väter am Spielfeldrand auf Abstand zu halten. Unterstützung erhalten die Trainer von den ausgebildeten Junior-Coaches Aaron May, Erhun Omuemu und Noah Perez.
Um Punkte spielen die E-Junioren. Nach neun Spielen in der Vorrunde werden die Staffeln nach Leistungsstärke neu eingeteilt. Besonders gut funktioniert hat das in den letzten Jahren nicht. Es gibt noch immer zu hohe Spielergebnisse. Man vergisst es gerne, die jungen Spieler sind noch immer am Anfang der Entwicklung. So heißt das Zauberwort vorrangig Geduld. Gespielt wird quer über eine Platzhälfte. Trainer waren: Simon Pichler, Bjarne May, Pino Novello und Branimir Barjasic.
Bei den D-Junioren geht es bereits von 16er zu 16er und auch die Tore werden größer. Von den 12 bis 13-jährigen wird bereits einiges erwartet. Ein Jahr Altersunterschied gibt hier oft den Ausschlag. Städte wie Konstanz oder Leistungszentren wie Radolfzell oder Pfullendorf haben in ihren 1. Mannschaft durchweg den älteren Jahrgang. Da fällt es den Dorfvereinen, auch mit Spielgemeinschaften von bis zu vier Vereinen, schwer da mitzuhalten. GoBi spielt bis zur C-Jugend noch mit eigenen Akteuren. Die D2-Junioren werden trainiert von Simon Gräber. Richtig auf die Mütze gab es nur zweimal, ein Sieg und zwei Unentschieden blieben trotz tapferer Gegenwehr das einzig Zählbare.
Einen schweren Stand hat jede Runde schon traditionell die D1. Jedes Jahr erhebt sich die Frage, muss sie in der Bezirksliga spielen, es ist immerhin die höchste Spielklasse in Deutschland. Auch Bayern München spielt in der gleichen Klasse. Einziger Unterschied, dort sind 14 Mannschaften in der Staffel und die Runde endet erst am Wochenende. Gegen drei Vereine ist das Ziel, das Ergebnis einstellig zu halten. Das ist teilweise überzeugend gelungen. Dann gibt es drei Teams auf Augenhöhe mit Gewinnchancen. Gegen die anderen muss man gewinnen, oder zumindest punkten um die Liga zu halten. Dumm ist es, wenn gegen Zizenhausen, das in der ganzen Runde 10 Tore geschossen hat, zweimal 1:0 verloren wird. Dann ist man am letzten Spieltag auf Schützenhilfe angewiesen, um auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga spielen zu dürfen/müssen. Trainer ist Andreas Kneis.
In „guten Zeiten“ hatte GoBi zwei C-Junioren Mannschaften. Kein einfaches Alter, denn hier geht es bereits um die Pflege von „jungen Künstlern“. Wie alle Diven könnten sie, wollen aber nicht immer, mit den Kollegen spielen. Um den Titel hatten sie drei ernsthafte Mitbewerber. Gegen zwei wurde einmal verloren, das andere Spiel endete Unentschieden. Alle anderen Spiele wurden gewonnen. Die berühmte Ausnahme war in Markelfingen. Die 1:0 Niederlage kostete im Nachhinein betrachtet die Meisterschaft. Die starken Leistungen in den letzten beiden Spielen führten noch zum Relegationsspiel um den Aufstieg. Aber da hatten die „Ausnahmespieler“ keinen guten Tag. So bleiben die Schützlinge von Thomas Müller und Carsten Engelhardt, zumindest noch ein Jahr, in der Kreisliga.
Neue Wege gehen musste man bei den B-Junioren. Gegen eine Spielgemeinschaft hatte man sich beim SC GoBi stets vehement gestemmt. Die Chancen mit eigenen Spielern die Bezirksliga zu halten, wurde aber als sehr gering eingestuft. Am Ende war die SG Hilzingen/Riedheim der logische Partner. Nachdem sich Ralf Harder noch einmal überreden ließ, stellte GoBi in der B2 zumindest einen der vier benötigten Trainer. Mit Franco Russo als Partner gelangen der Mannschaft einige überraschende Erfolge. Acht von zwölf Mannschaften in der Staffel waren die erste Garnitur ihrer Vereine. Sechs Siege und ein Unentschieden können sich sehen lassen. Es war eine weitaus bessere Spielrunde als man der Mannschaft im Vorfeld zugetraut hatte. Dass zweimal keine Mannschaft gestellt werden konnte, ist zwar ärgerlich, aber auch der Menge von teilweise seltsamen Spielverlegungen zuzuschreiben. Dass die 2. Mannschaft sechs Spiele mehr auf dem Plan hatte als die 1., war auch nicht gerade förderlich.
Eine sehr seltsame Runde spielte die B1. Ein Verein hatte seine Mannschaft schon am 1. Spieltag zurückgezogen, zwei weitere folgten nach. Damit war die Abstiegsfrage vorzeitig geregelt. Setzte es in der Vorrunde noch vier Niederlagen, war die Mannschaft im Frühjahr mit zwei Neuzugängen voll dabei. Nach nur 6 Punkten in der Vorrunde wurden in der zweiten Saisonhälfte respektable 15 eingefahren. Da die Mannschaft weitgehend aus dem Jüngeren Jahrgang besteht, wir eine gute Runde erwartet, wenn nicht zu viele Spieler an die A-Junioren abgestellt werden müssen. Denn auch da soll es in der nächsten Spielrunde eine SG geben um die neu erreichte Klasse zu halten. Trainer sind Uwe Sicken und Alex Staiger.
Die A-Junioren spielten eine starke Runde. Am 7. Spieltag brachte sie ein Platzverweis aus dem Gleichgewicht und prompt ging auch das nächste Spiel verloren. Dann war Schluss mit Lustig. Bis zum letzten Saisonspiel ging keine Partie mehr verloren. Als gegen Reichenau eine Niederlage drohte, rettete Torhüter Lars Strölin mit seinem Kopfballtor in der Nachspielzeit einen wichtigen Punkt. Nachdem zwei Spieler vor der Winterpause ausgestiegen waren, sprang Yannik Kurz dreimal in die Bresche. Dafür „revanchierten“ sich die A-Junioren mit einigen Einsätzen bei den Aktiven. Der einzige ernsthafte Verfolger blieb der SV Orsingen. Ein Unentschieden weniger entschied die Meisterschaft und den Aufstieg. Acht Spieler rücken auf zu den Aktiven. Für die verbleibenden Spieler und die Nachrücker wird die Landesliga eine schwere Aufgabe. Trainer Franco Dodaro beendet seine erfolgreiche Tätigkeit. Seine Nachfolger werden der Erfahrene Markus Helmbrecht und Erik Ley.